top of page
die freie Mittwochsgesellschaft WI.jpg
Die Idee der Gesellschaft: Weitere Informationen

Die freie Mittwochsgesellschaft
Wie wollen wir leben in der Zukunft? 
Eine performative Stadt-Intervention des Theater 3D e.V.

 Die freie Mittwochsgesellschaft:

Was ist das? 

"Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?" – Diese essentiellen Fragen, die Paul Gauguin auf sein gleichnamiges Gemälde, das er 1897 in einer selbstgebauten Hütte auf Tahiti fertigstellte, schrieb, stellt sich auch die Freie Mittwochs-Gesellschaft. 

„Mittwochsgesellschaft“: So lautete ursprünglich die Selbstbezeichnung einer Gruppe von Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, die zwischen 1863 und 1944 regelmäßig mittwochs zu freien Fachdiskussionen im privaten Kreis zusammenkam, bevor die Gesellschaft im Nachgang des gescheiterten Widerstands vom 20. Juli 1944 aufgelöst wurde. Den Namen und das zentrale Anliegen, einen fachlichen Austausch über große Gesellschaftsfragen anzuregen, greifen wir auf.

 Als „Freie Mittwochsgesellschaft“ tragen wir diesen Austausch jedoch aus einem exklusiven Zirkel heraus in die Mitte der Gesellschaft. Unsere „Freie Mittwochs-Gesellschaft“ ist eine performative Installation, die über acht Wochen hinweg (ab dem 14.07.2021) das ehemalige Ladengeschäft „Marleen“ im Einkaufscenter „Lili“ direkt am Bahnhof in Wiesbaden in einen Pop Up Store verwandelt. 

Hier werden keine Waren verkauft sondern Ideen für die Zukunft gesammelt. 

Hier werden durch künstlerische Impulse situative Gesprächs- und Gestaltungsräume aufgemacht und darin die zentrale Frage des gesellschaftlichen Zusammenlebens verhandelt: Wie wollen wir als Gesellschaft in Zukunft zusammenleben, angesichts akuter Herausforderungen wie Klimawandel, Demokratiemüdigkeit, Wohlstandsgefälle und sozialer Vereinzelung, all das verstärkt durch die globale Pandemie?

Wer ist das die „freie Mittwochsgesellschaft“ ? 

Acht freischaffende Künstler:innen aus verschiedenen Sparten (Tanz, Musik, Malerei, Schreiben, Performance, Schauspiel und Digitale Medien) bespielen die Plattformen mit ihren jeweiligen Expertisen und Mitteln. Die Teilnehmenden (Passanten, Besucher, Gesellschafter) werden eingeladen in die Begegnung zu gehen. Sie erhalten von den Künstler:innen Impulse und den Freiraum, sich mit der Frage: „Wie wollen wir in Zukunft leben?“ künstlerisch auseinanderzusetzen. 

Was ist dort zu sehen / erleben bei der „freien Mittwochsgesellschaft“?

Am „Kiosk der Utopie“ werden die Teilnehmenden in Empfang genommen und kommen ins Gespräch: „Wie stelle ich mir eine ideale Gesellschaft vor? Welche Schritte müssen wir gehen, um dorthin zu kommen?“ Es entsteht ein erster Denkanstoß, eine politische Diskussion im Alltag.

 In der „Textwerkstatt von und mit Franz Joh. Busch entstehen mit den Mitteln des szenischen Schreibens Texte zu den Utopien und Ideen der Teilnehmer – indem wir eine Utopie aufschreiben wird sie schon ein Stück greifbarer, realer. Die Texte selbst verbleiben (nach Einwilligung) dann als Klanginstallation oder Textfragmente vor Ort.

 In einer „Fotobox“ können die Teilnehmer:innen selbst Statements zu ihren ganz persönlichen Utopien aufnehmen. Diese dokumentarischen Schnipsel füllen dann nach und nach unsere social media Kanäle und lassen nach und nach unsere Utopien wachsen und lebendig werden. 

 Im „Atelier“ geleitet von Manuela Pirozzi geben wir, durch das Gestalten von und mit Materialien (Malerei, Collagen, Zeichnungen, raumeinnehmenden Objekten, Modelle), der Utopie Form und Farbe. Wie könnte eine Stadt der Zukunft aussehen? Bäume auf den Dächern? Parkplätze werden zu begrünten Parkflächen? Soll sie grüner, barrierefreier, bunter werden? Wie sieht das konkret aus? Lasst uns Modelle bauen! Die entstandenen Ideen werden fotografisch dokumentiert. 

Körperspuren werden aufgespürt und erforscht gemeinsam mit der Wiesbadener Tänzerin und Performerin Mareike Buchmann.

 Improvisierte Klänge werden gemeinsam mit dem Musiker Christopher Daniels gesammelt und zu Melodien gestrickt.

 Stadtaktionen zur Gestaltung des Stadtraumes werden initiiert. 

Wann kann ich die „freie Mittwochsgesellschaft“ antreffen?

Die Plattformen der Künstler:innen sind 8 Wochen lang jeden Mittwoch (vom 14.07. – 01.09.2021) zwischen 15 und 18 Uhr besetzt. 

Podiumsdiskussionen: 

Jeder „Aktions-Mittwoch“ wird außerdem von einem Impulsvortrag oder Workshop eine:r Expert:in aus Wissenschaft, Politik und Alltag gerahmt, in denen Leitmotive für den Aktionstag benannt werden. Vorträge zum Beispiel zum Thema „Wie gesund ist unser Gesundheits-System“ oder „wie geht es unserer Erde?“  Vorträge und Streitgespräche zur Zukunft von Demokratie-, Wirtschafts- und Konsumformen. 

Wie kann ich teilnehmen?

Die Mittwochs-Aktionstage sind barrierefrei, niederschwellig und kostenlos. Wenn Du Lust und Zeit hast, kannst Du jederzeit teilnehmen. Du musst nicht alle Plattformen besuchen. Du kannst auch ganz gezielt einzelne Angebot wahrnehmen und andere auslassen. Dadurch, dass wir 8 Wochen lang jeden Mittwoch da sind, kannst Du uns auch öfter besuchen und dich immer wieder mit deinen Utopien und Ideen einbringen und beschäftigen. 

Wenn Du dich zu den Podiumsdiskussionen oder Aktionstagen anmelden möchtest, kannst Du hier auf der Website unter der jeweiligen Veranstaltung zusagen.

Eine Anmeldung ist aber nicht zwingend erforderlich – Du kannst auch spontan vorbei schauen. 

Selbstverständlich werden von uns alle geltenden Hygienemaßnahmen eingehalten!

Das heißt: 

- Du musst eine Maske tragen!

- Du musst uns einen negativen Test nachweisen oder uns nachweisen, dass du Geimpft, Getestet oder Genesen bist 

- Wir müssen deine Kontaktdaten aufnehmen. 

Unsere Philosophie // unsere Ziele

Nur dort, wo Utopien ausgesprochen werden, können sie auch als eine „Einmischung in die eigenen Angelegenheiten“ verstanden werden, wie Max Frisch das Primat der Demokratie beschrieb. Als Mittwochs-Gesellschaft bedienen wir uns bewusst der Mittel und Effekte der ortsbezogenen Performance. In ihrer spielerischen Form können die Aktionen an sich bereits zu einer Hinterfragung und Befremdung des scheinbar vertrauten Alltags am Ort des Geschehens beitragen. Indem die Aktionen den Ort und die Gesellschaft befragen und diese Befragung zugleich durch ihren Aufführungscharakter öffentlich machen, wirken sie unmittelbar auf den Ort ein, verändern ihn und verwirklichen damit bereits etwas von der transformativen Kraft der Utopie.

Denn es kommt, so der Theaterwissenschaftler Patrick Primavesi (2010, 27), „angesichts schwer durchschaubar gewordener ökonomischer und politischer Strukturen im Umgang mit dem städtischen Raum auf die Entwicklung neuer Verhaltensweisen an, die die traditionelle Trennung von Kunst und Politik sowie die Reduzierung von beidem auf das Prinzip des Spektakels überwinden.“

 Die Strategien unserer ortsbezogenen Performance ermöglichen es den beteiligten Akteuren, zu Autoren ihrer eigenen Lebenswelt zu werden. Unser Ziel ist ein Innehalten, um darüber nachzudenken, wo wir jetzt stehen und wo wir hin wollen. Wir bringen eine Diskussion, aus den Salons des Landes in die Öffentlichkeit. Es geht uns ALLE an und JETZT ist es Zeit hinzusehen und zu gestalten. 

Unser Ziel ist es, dass Bürger:innen sich als aktive Teilnehmende unserer Gesellschaft erfahren, dass sie in sich die Fähigkeit entdecken und stärken, ihr Leben und ihre Gemeinschaft selbst zu gestalten. WIR ALLE! JETZT! 

Die Idee der Gesellschaft: Weitere Informationen
bottom of page